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Begegnungstag der Suchkrankenhilfe des AWW

[Chemnitz]         Der Begegnungstag der Suchtkrankenhilfe findet in diesem Jahr am Sonntag, den 6. April in Chemnitz statt und steht unter dem Thema "Zufriedene Abstinenz: Illusion, Ernüchterung und Optimismus". 
 

Referent ist Dr. phil. Benno Fabricius, Leiter der Adaption der Soteria Klinik Leipzig. Die Einladung richtet sich an Abhängigkeitskranke, Angehörige, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Suchtkrankenhilfe sowie an die interessierte Öffentlichkeit.

Der Begegnungstag findet einmal im Jahr statt und gehört seit über 50 Jahren zum festen Bestandteil der Suchtkrankenhilfe des Advent-Wohlfahrtswerkes im Osten Deutschlands. Die ehrenamtliche Suchtkrankenhilfe nahm in den 1970er Jahren im Raum Chemnitz ihren Anfang. Damals geschah sie noch unter dem Dach der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, da es in der DDR kein eigenständiges adventistischen Sozialwerk geben durfte. Es entstanden vor allem in Mitteldeutschland, aber auch in Berlin und Mecklenburg eine Reihe von Sucht-Selbsthilfegruppen, die zum Teil mit dem Blauen Kreuz und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft zur Abwehr der Suchtgefahren (AGAS) zusammenarbeiteten. Seit der Wende gehörten diese Selbsthilfegruppen zum Advent-Wohlfahrtswerk, das sich nun auch im Osten Deutschlands gründetet hatte. Bis heute ist die Suchtkrankenhilfe des AWW vor allem im Osten Deutschlands vertreten und in etwa 10 Selbsthilfegruppen aktiv.

Sowohl der jährliche stattfindende Begegnungstag für Betroffene, deren Angehörige und Interessierte, als auch die regelmäßigen Fortbildungsveranstaltungen für die ehrenamtlichen Suchkrankenhelferinnen und -helfer gehören zum festen Bestandteil der Arbeit in der Suchtkrankenhilfe. Neben der professionellen Behandlung und Hilfe für Betroffene sind Selbsthlfegruppen eine wichtige Säule auf dem Weg zur nachhaltigen Freiheit von der Sucht.

Die Notwendigkeit dafür machen die aktuellen Statistiken über das Ausmaß von Suchterkrankungen immer wieder deutlich. So sind nach einer 2025 veröffentlichten Studie des Instituts für Gesundheitsforschung der Barmer Krankenkasse mehr als 1,4 Mio. Menschen in Deutschland wegen einer Alkoholsucht in medizinischer Behandlung. Mehr als zwei Drittel davon sind Männer. Menschen im Nordosten Deutschlands erhielten die Diagnose vergleichsweise häufiger als Menschen im Südwesten. Nach Einschätzung der Barmer-Studie ist Alkoholismus insgesamt "eine zerstörerische Krankheit mit tiefgreifenden Folgen für Gesundheit, Psyche, soziale Bindungen und berufliche Perspektiven". Das Problem werde jedoch tabuisiert und zudem durch leichte Verfügbarkeit von Alkohol verschärft.

Weitere Informationen zum Begegungstag >>>hier