[Ludwigsburg] Die Suppenküche Nachschlag lud zum Weihnachtsessen ein.
Während der 26. Dezember für die meisten ein Tag der Familie und des Ausruhens ist, war es für die 80 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des AWW-Helferkreises „Suppenküche Nachschlag“ in Ludwigsburg ein anstrengender, aber dennoch sehr schöner Arbeitstag. Manche von ihnen haben eine längere Anfahrt in Kauf genommen, nur um dabei zu sein, wenn anderen eine Freude gemacht wird. Einige standen bereits seit 9:00 Uhr in der Küche, andere haben die sonstigen Vorbereitungen getroffen.
Dem Helferkreis ist es eine Herzensangelegenheit, Menschen in sozialen Notlagen, Bürgergeld-Empfängern, Wohnungslosen, Flüchtlingen und älteren Mitbürger zum Weihnachtsessen einzuladen und ihnen eine besinnliche Zeit in Gemeinschaft zu ermöglichen. „Die Bedürftigkeit wird von uns aber nicht kontrolliert“, erzählt Reinhard Knobloch, der Leiter der Suppenküche Nachschlag. „Der ‚Otto Normalbürger‘ ist bei uns ebenfalls willkommen. Schließlich möchten wir Menschen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten zusammenbringen. Gerade an Weihnachten ist es uns wichtig, echte Teilhabe zu erleben.“
Der Kirchgemeinde-Raum war in ein weihnachtlich geschmücktes und einladendes Restaurant verwandelt worden. Die 120 Plätze reichten aber nicht, denn der Einladung zum Weihnachtsfestessen waren mehr Menschen gefolgt als Plätze zur Verfügung standen. „Wir hatten wir uns im Vorfeld darauf vorbereitet und für jene Gäste, die aus Platzgründen leider nicht mehr eingelassen werden können, ein Weihnachtsmenü als to go vorbereitet“, berichtet Reinhard Knobloch weiter. „Auch sie sollten ein leckeres Essen bekommen und die Tasche mit nützlichen und praktischen Geschenken erhalten“.
Unter dem Motto „Weihnachten - neu erleben“ wurden die Gäste per Video zunächst auf eine musikalische Reise mitgenommen. Zu sehen und zu hören waren weihnachtliche Klänge bekannter und unbekannter Musikinstrumente anderer Kontinente.
Dann wurde das 4-Gänge-Weihnachtsmenü serviert. Jeder Tisch hatte seine eigene Servicekraft. Schon das allein war für einige Gäste eine besondere oder lange nicht mehr erlebte Erfahrung. Zwischen den einzelnen Menü-Gängen wurden weihnachtliche Texte vorgetragen und die Pianistin Vanessa Sabo sorgte am Flügel für eine festliche musikalische Untermalung. Schließlich gab‘s zum gemütlichen und besinnlichen Teil Weihnachtsgebäck mit Kaffee oder Punsch.
Die Weihnachtsgeschichte mit Sand-Painting erzählt, gemeinsames Weihnachtsliedersingen und eine Andacht von Pastor Berger rundeten den Nachmittag ab.
Reinhard Knobloch dankt den zahlreichen Firmen, ohne deren Hilfe die monatlichen Suppenküchen und vor allem auch das Weihnachtsmenü und die Geschenketaschen nicht möglich gewesen wären. Nicht zu vergessen ein großer Dank an die mehr als 80 ehrenamtlichen Helfer*innen, die das Jahr über in der Suppenküche Nachschlag mitgewirkt und diese ermöglicht haben.
Wenigstens dreieinhalb Stunden mal innehalten und genießen dürfen, keine Sorgen haben und die Seele auftanken – das ist für viele wirklich Weihnachten. Bei der Verabschiedung war manche Träne zu sehen. Helfer wurden umarmt, Hände geschüttelt und Dankesworte ausgesprochen. Viele der Besucher waren sichtlich gerührt.
„Das Hauptanliegen der Suppenküche Nachschlag ist es, unseren Gästen Liebe, Wärme, Annahme und Menschenwürde entgegenzubringen. Das ist mit dem Weihnachtsmenü 2023 wieder gelungen,“ resümiert Reinhard Knobloch.
Die Suppenküche Nachschlag ist ein Projekt des Advent-Wohlfahrtwerk e.V. und hat jeden vierten Sonntag im Monat geöffnet. Eine Unterstützung dieses Projekts ist jederzeit möglich, helfend wie auch finanziell unterstützend.
Informationen unter Telefon (07141) 2992361. E-Mail hk-ludwigsburg@aww-bw.de und www.aww-bw.de/ludwigsburg.