[Leipzig]  - 13.09.2023    Der 11. September ist der Tag der Wohnungslosen. Im gesamten Bundesgebiet gab es Aktionen verschiedener Organisationen, so auch in Leipzig.

Mit den Worten „Jeder, der keine Wohnung hat und eine möchte, sollte auch eine bekommen“ leitete Stefan Schneider von der Wohnungslosen_Stiftung, einer Selbstvertretung wohnungsloser Menschen aus Berlin, den Tag der Wohnungslosen in Leipzig ein. Doch was sich so einfach sagt, ist gar nicht so einfach umzusetzen.

Seit Jahren verzeichnet die Stadt Leipzig steigende Einwohnerzahlen, nicht nur durch die Aufnahme von Geflüchteten, sondern auch, weil die Stadt hip ist, weil die Stadt lebendig ist, weil sich Leipzig zu einer der attraktivsten ostdeutschen Städte entwickelt hat. Und so gibt es einen harten Konkurrenzkampf um den wenig bezahlbaren Wohnraum, in dem sozial Schwache oft den Kürzeren ziehen.

Ziel des Aktionstages war es, auf die komplizierte Situation wohnungsloser Menschen aufmerksam zu machen und Angebote einzelner Träger der Wohnungsnotfallhilfe vorzustellen. In einer rege besuchten „Hilfestraße“ auf dem Nikolaikirchhof kamen Helfer*innen und Interessierte ins Gespräch und klärten über ihre Arbeit und Möglichkeiten zur Unterstützung auf.

Das in Trägerschaft des AWW geführte Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen war ebenfalls vor Ort. Im Vorfeld dieses Aktionstages führten die Mitarbeiterinnen Interviews mit verschiedenen Bewohnerinnen bezüglich ihrer derzeitigen Situation sowie zu ihren Vorstellungen und Wünschen für die Zukunft. Hierbei war es den Mitarbeiterinnen auch ein Anliegen, ein ehrliches Feedback zu erhalten, um die eigene Arbeit zu reflektieren und künftig verbessern zu können. Weiterhin gab es Bewohnerinnen, welche ihren Alltag während der Schließzeit des Übernachtungshauses in Fotos festhielten. Die Ergebnisse der Interviews sowie einen Einblick in den (All-)Tag „der wohnungslosen Frau“ konnten sich die Besucher des Aktionstages am Stand des Übernachtungshauses auf Plakaten anschauen.

Ein musikalisches Rahmenprogramm, gesundes Essen, welches an der „utopischen Tafel“ gemeinsam verzehrt wurde und reichlich Sonnenschein trugen zu einem gelungenen Nachmittag bei. Mit einem Friedensgebet in der Nikolaikirche endete der Tag der Wohnungslosen 2023 in Leipzig.

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Zum Beitrag von "Femotion Radio" mit dem Thema "Lachen ist Einstellungskriterium im Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen" klicke  >>>hier.