Du bist wichtig.
Wir sind da.

125 Jahre Advent-Wohlfahrtswerk

Foto: Volkmar Proschwitz, Geschäftsführender Vorsitzender, trägt die Chronik des AWW vor.
Bildnachweis: ©Werner Dullinger

[Hannover]  -  17.09.2022   Das Advent-Wohlfahrtswerk feierte an diesem Samstag sein 125jähriges Jubiläum. Etwa 60 Gäste waren der Einladung zur Festveranstaltung im Gemeindehaus der Adventgemeinde Hannover-Mitte gefolgt. Zu den Gästen gehörten Frau Lisa Marcella Schmidt vom Paritätischen Gesamtverband aus Berlin, ehemalige Geschäftsführer sowie ehemalige und aktive Mitarbeiter*innen des AWW, Leiter des AWW-Netzwerkes sowie Vertreter*innen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und adventistischer Einrichtungen und Institutionen aus ganz Deutschland.

Volkmar Proschwitz, der Geschäftsführende Vorsitzende des AWW, begrüßte die Gäste und verlas die spannende Chronik zur Geschichte des adventistischen Sozialwerkes:

Am Ende des 19. Jahrhunderts von einer Gruppe von Adventisten in Hamburg zunächst als "Christlicher Hilfeverein" noch ohne Rechtsstatus gegründet, suchte die noch junge Religionsgeneinschaft den zunehmenden sozialen Problemen mit praktischer Nothilfe in "tätiger Nächstenliebe" zu begegnen. Die Anfänge waren vergleichsweise bescheiden. Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden jedoch erste soziale und medizinische Einrichtungen, zunächst noch in Trägerschaft der Siebenten-Tags-Adventisten. Fachkräfte wurden ausgebildet und angestellt. Als 1927 die Eintragung als Verein mit dem Namen "Advent-Wohlfahrtswerk e.V." im Amtsregister Berlin erfolgte, waren die Weichen für die zukünftige Entwicklung als adventistisches Sozialwerk gestellt. Als Gründungsmitglied beim Paritätischen Wohlfahrtsverband ist das AWW bis heute Mitglied in diesem Spitzenverband.

Eine Bildpräsentation zur Geschichte und zum aktuellen Stand des AWW in Deutschland zeigte eindrücklich, wie aus dem bescheidenen Beginn vor 125 Jahren ein soziales Netzwerk wurde mit Kindertagesstätten, einer Grund- und Oberschule, einer Suchtberatungsstelle, einem Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen, Seniorenheimen, Hospizen und einem Wohnheim für Menschen mit Handicap. Derzeit sind etwa 800 Angestellte in den Einrichtungen im AWW-Netzwerk beschäftigt. Ca. 50 ehrenamtliche Helferkreise sind bundesweit aktiv, dazu 10 Sucht-Selbsthilfegruppen und verschiedene soziale Projekte. Mehr dazu ist unter www.aww.info zu erfahren.

Die Grußansprache hielt Johannes Naether, Präsident der Freikirche in Deutschland und Mitglied des Aufsichtsrates des AWW. Naether erinnerte an Worte des Propheten Jesaja (Jes. 58,6-8) und meinte, Mitgefühl, Solidarität und Fürsorge für Benachteiligte, Obdachlose und Hungernde seien nicht nur Auftrag und Leitmotiv für ein Sozialwerk oder dessen Mitarbeiter*innen, sondern Mahnung zu allererst an jeden von uns. Empathie und konkretes Eintreten für Schwächere und Benachteiligte sind darum eine allgemeine Christen- und Menschenpflicht gemäß des neuen Mottos im AWW: "Du bist wichtig. Wir sind da."

Musikalisch bereichert wurde die Festveranstaltung von Sina Franz (Gesang), begleitet von Till Rösler (Klavier). 

Ein festliches Banket mit anschließendem Social-Meeting rundete die Veranstaltung ab und setzte diesem Jubiläumstag das buchstäbliche Sahnehäubchen auf.